Katastrophenblog

Zunächst zwei Links:
http://www.nytimes.com/2008/06/18/washington/18drill.html
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,567766,00.html

Was ist da los? Der Plan war doch auf erneuerbare Energiequellen zu setzen, oder? Ich kann zwar verstehen, dass es schön wäre zeitnah den Ölpreis zu senken (was nach meinem Verständnis durch Erschließung neuer Öl-Vorkommen gehen würde), aber das ist doch in ungefähr keiner Hinsicht logisch oder vernünftig. Nun gut, von Vernunft zu sprechen, was Energiepolitik angeht ist ja... verrückt. Trotzdem: Was würde denn die Erschließung dieser neuen Quellen Kosten? Ich habe keine Vorstellung, aber sehr viel sicherlich. Und dann hält das drei Jahre vor. Ganz großes Tennis, denn wenn es dann daran geht Geld in die Forschung für erneuerbare Energiequellen (die per se ewig halten) zu stecken fehlt es. Es sind davon ja so schöne Ölbohrplattformen gebaut worden.

Das einzig Gute an diesen Offshore Rigs ist, dass sie zu künstlichen Korallenriffen werden, wie uns folgender Artikel lehrt:

http://www.freedomworks.org/informed/issues_template.php?issue_id=2753

Ich werde gleich meine Tauchreise an die Schwermetallbeine einer solchen Plattform buchen um mir anzusehen wie die selbstlosen Ölkonzerne dem unterschiedlichsten Wassergetier eine Heimat schenken. Ach was ist das schön. Die jungen Papageienfische schwimmen verspielt durch das vom Dröhnen des Bohrkopfs erfüllte Wasser während sie Giftstoffe in ihren farbenfrohen Körpern ansammeln und sterben.

Ich geh kurz kotzen.

Noch eine Anmerkung: Dieser praktische Selbstläufer an der Arktis begeistert mich. Öl verbrennt, Athmosphäre heizt sich auf, Eis schmilzt und öffnet die Tür zu neuen Ölvorkommen, das wiederum verbrannt wird und so weiter und so fort. Das ist verdammt nah an einem Perpetuum Mobile.